In Biogasanlagen wird Biomasse (z.B. Energiepflanzen, Reststoffe und Gülle) in einem Gärbehälter vergoren. Dabei entsteht Biogas (v.a. Methan, Kohlendioxid und Wasser), das vor Ort für die Produktion von Strom und Wärme genutzt oder aufbereitet als Biomethan in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden kann. So lässt es sich auch privat oder von Kommunen und Unternehmen zur Strom- und Wärmegewinnung nutzen. Bei der Vergärung entsteht zusätzlich wertvoller Wirtschaftsdünger, der Mineraldünger ersetzt. Biomethan kann auch als Kraftstoff in Erdgasfahrzeugen zum Einsatz kommen.

Die Erzeugung von Energie aus Biogas ist weitgehend klimaneutral, d.h., das bei der Verbrennung des Biogases freigesetzte CO2 wurde vorher der Atmosphäre durch die Bildung der Biomasse entnommen. Biogas ist flexibel nutzbar und relativ einfach speicherbar. Die Energieerzeugung aus Biogas unterliegt keinen jahres- und tageszeitlichen oder witterungsbedingten Schwankungen und kann somit langfristig zur Absicherung der Grundversorgung mit Strom, aber auch für Bedarfsspitzen herangezogen werden.

Die Biogasbranche ist gerade in ländlichen Regionen ein wichtiger Wirtschaftsmotor. Die ca. 9.000 Biogasanlagen setzten 2019 in Deutschland rund 10 Milliarden Euro um und sichern mehr als 50.000 Arbeitsplätze. Dazu gehören Unternehmen, die die Anlagentechnik liefern und Substrate (z.B. Energiepflanzen) bereitstellen sowie Wartungs- und Servicearbeiten leisten.